Praxisausfallversicherung

Wann ist eine Praxisausfallversicherung nützlich?

Dr. Frank Hegewald ist niedergelassener Arzt in Wolfsburg mit einer gut laufenden Praxis für Allgemeinmedizin. Eines Tages erleidet er völlig unvorhergesehen einen Schlaganfall, der vorübergehend zu einer halbseitigen Lähmung führt. Dadurch wird eine intensive Reha-Maßnahme nötig, durch die Dr. Hegewald ungefähr ein halbes Jahr lang ausfällt. Er muss sein privates Leben nun für einige Zeit ohne Arbeit finanzieren. Zusätzlich muss er die laufenden Ausgaben für seine Praxis weiter bezahlen. Bei Letzterem unterstützt ihn die von ihm abgeschlossene Praxisausfallversicherung für Ärzte. Als Kürzel stehen die Buchstaben PAV für solch eine Versicherung.

Die Praxis-Ausfallversicherung übernimmt zum Beispiel Personalkosten und Miete für die Praxis. Und oft greift sie nicht nur bei einem unfall- oder krankheitsbedingten Ausfall des Arztes, sondern auch bei Ereignissen wie einem Brand oder Leitungswasserschäden. Natürlich unterscheiden sich die verschiedenen Angebote an Praxisausfallversicherungen bei Kosten und Leistungen. Sinnvoll ist es deshalb, vor dem Abschluss einer Praxisausfallversicherung Anbieter und ihre Angebote miteinander zu vergleichen. So findet man die individuell am besten passende Variante.

Welche Vorteile bietet eine Praxis-Ausfallversicherung?

Praxisausfallversicherung: Vorteile Praxis Ausfallversicherung

Die Vorteile einer Praxis-Ausfallversicherung sind schnell erklärt. Hat er sich mit einer eigenen Praxis niedergelassen, ist ein Arzt in der Regel selbst für Schutzmaßnahmen verantwortlich. Er sollte beispielsweise den Lebensunterhalt und den Erhalt der Praxis bei Unfall oder Krankheit absichern.

Ein niedergelassener Arzt ist laut Definition des Virchowbundes jemand, der in freier Praxis und damit beispielsweise nicht in einem Krankenhaus arbeitet. Dabei sind niedergelassene Ärzte laut Definition aber nur diejenigen, die in der EIGENEN Praxis aktiv sind.

Viele können bei Krankheit oder Unfall nicht auf ein großes eigenes Vermögen zurückgreifen. Dann lassen sich laufende Kosten für die Arztpraxis möglicherweise ohne eine Praxis-Ausfallversicherung nicht mehr stemmen. Die Praxisausfallversicherung kann Ärzte also vor dem Bankrott bewahren.

Praxisausfallversicherung oder Krankentagegeld?

Erkrankt man als niedergelassener Arzt und kann nicht weiterarbeiten, können Praxisausfallversicherung oder Krankentagegeld helfen. Sie decken allerdings unterschiedliche Kosten.

Die Praxisausfallversicherung gehört in die Gruppe der Ausfallversicherungen: Sie ist eine Berufsausfallversicherung. Da sie Ärzte, die ihre Praxis vorübergehend nicht weiterführen können, bei laufenden Praxiskosten unterstützt, ist sie zugleich eine Betriebsunterbrechungs- oder Betriebskostenversicherung. Im Wirtschaftslexikon Gabler steht für die Betriebsunterbrechungsversicherung folgende Definition:

Sammelbezeichnung für diejenigen Versicherungsarten der Schadenversicherung, die Versicherungsschutz für den Ausgleich planwidrig entgehender Erlöse infolge einer Unterbrechung oder Beeinträchtigung im leistungswirtschaftlichen Bereich des versicherten Betriebs gewähren.“

Aber Achtung: Die klassische Betriebs- oder Praxisunterbrechungsversicherung greift nur bei einer Betriebsunterbrechung durch Sachschäden (z. B. durch Brand).

Dagegen schließt die Praxisausfallversicherung darüber hinaus bewusst Fälle ein, in denen Krankheit und ihre Folgen die Ursache der Betriebsunterbrechung sind. Dass diese Versicherung weiterlaufende Betriebskosten abfängt, unterscheidet sie von der Krankentagegeldversicherung. Letztere deckt die Kosten für den Lebensunterhalt.

Mitunter zahlt eine Praxisausfallversicherung Lebensunterhalt und Betriebskosten. Die Frage „Praxisausfallversicherung oder Krankentagegeld?“ stellt sich dann nicht mehr, weil die Kombiversicherung beide Versicherungsarten einschließt.

Für wen ist eine Praxisausfallversicherung sinnvoll?

Praxisausfallversicherung: Wer benötigt eine Ausfallversicherung

Es gibt viele Gruppen, für die eine Praxisausfallversicherung sinnvoll ist. Einen Mehrwert bietet die Praxisausfallversicherung nicht nur für Ärzte und Zahnärzte. Nutzen kann auch einem Therapeuten eine Praxisausfallversicherung, wenn er Psychotherapie anbietet. Weitere Zielgruppen für die Versicherung sind ein Physiotherapeut, ein Heilpraktiker oder Apotheker.

Aber auch Dienstleister aus völlig anderen Branchen wie Rechtsanwälte, Architekten und Steuerberater können die Praxisversicherung in Anspruch nehmen. Bei ihnen übernimmt die Berufsausfallversicherung für Selbstständige ebenfalls Kosten im Fall einer Betriebsunterbrechung. Die Berufsausfallversicherung lohnt sich für viele Selbstständige mit eigener Praxis (eigenem Büro). Warum? Weil viele mit ihrem eigenen Vermögen den Betrieb und die Finanzierung des eigenen Lebens nur kurzzeitig sichern können, wenn ihre eigene Arbeitskraft ausfällt.

Wie unterscheiden sich Anbieter einer Praxisausfallversicherung?

Unterschiede: Praxisausfallversicherung

Auf dem Markt buhlen viele Anbieter einer Praxisausfallversicherung um die Gunst potenzieller Kunden. Allerdings bieten keineswegs alle dasselbe an. Die Versicherungsbedingungen einer Ausfallversicherung für Selbstständige unterscheiden sich bei verschiedenen Anbietern teils deutlich. Natürlich unterscheiden sich die Varianten der Betriebskostenversicherung in den Kosten, die sie verursachen. Aber nicht nur.

Weitere Unterschiede zeigen sich vor allem

  • in den von der Praxisausfallversicherung gedeckten Schadensfällen (z. B. Brand, Einbruch) beziehungsweise Problemfällen (Ausfall wegen Krankheit),
  • in den Kosten, die die Betriebskostenversicherung übernimmt (z. B Miete, Personalkosten),
  • in den speziellen Bedingungen für eine individualisierte Praxisversicherung (z. B. durch Auswahl verschiedener Karenztage).

Deshalb ist – wie bei allen anderen Versicherungsarten – bei der Praxisausfallversicherung ein Vergleich sinnvoll. So findet der Praxis-Inhaber die Ausfallversicherung, die am besten zu ihm passt. Und er wählt am Ende den für ihn besten Anbieter einer Praxisausfallversicherung.

Praxisausfallversicherung: Welche Anbieter gibt es?

Welche Anbieter sind gut?

Sucht man als Interessent einer Praxisausfallversicherung Anbieter, wird man erst einmal mit einem Problem konfrontiert. Manche Versicherer haben zwar keine Praxisausfallversicherung, aber etwas Ähnliches im Programm. Und das kann ebenfalls nützlich sein.

Sucht man beispielsweise bei der Allianz eine Praxisausfallversicherung, findet man ein Angebot namens Ertragsausfallversicherung. Wiederum eine andere Art von Praxisausfallversicherung hat Ergo im Programm: die Betriebskostenversicherung. Und die Barmenia? Gibt es eine klassische Praxisausfallversicherung bei der Barmenia? Nein. Der Versicherer bietet aber eine Gewerbe-Sachversicherung für Heilberufe an, bei der ein Ertragsausfall mitversichert werden kann. Man wird also schauen müssen, welche Leistungen Standard sind und welche man hinzu buchen müsste.

Beim bisherigen Blick auf Angebote bleibt die Frage: Gibt es für die Praxisausfallversicherung gar keine Anbieter, die das Angebot tatsächlich so nennen? Doch. Beim Anbieter Inter ist eine Praxisausfallversicherung erhältlich, die tatsächlich so heißt. Die Betriebsausfallversicherung der AXA wird ebenfalls als Praxisausfallversicherung angeboten.

Welche Schadensfälle sichert die Ausfallversicherung für Selbstständige ab?

Praxisausfallversicherung für Selbständige

Bei den Schadensfällen, die eine Ausfallversicherung für Selbstständige absichert, kann man zwischen Sachschäden sowie Unfall oder Krankheit unterscheiden. Achtung: Nicht jede der vorgestellten Versicherungen sichert für einen Praxisarzt jeden Schadensfall ab.

Die Ertragsausfallversicherung der Allianz übernimmt Betriebskosten zum Beispiel im Falle von Schäden durch Ereignisse wie Feuer, Sturm, Hagel, Erdbeben, austretendes Leitungswasser, Vandalismus und Einbruchsdiebstahl.

Die Praxisausfallversicherung der AXA sichert dagegen niedergelassene Ärzte und weitere Selbstständige oder Freiberufler auch im Falle von Krankheit oder Unfall des Praxisinhabers ab. Unser eingangs vorgestellte Protagonist, der niedergelassene Arzt Dr. Hegewald, wäre mit seinem Schlaganfall also durch die eine Versicherung geschützt gewesen, aber durch die andere nicht.

Wieder etwas anders funktioniert die Betriebskostenversicherung der Ergo. Sie greift als Ausfallversicherung für Selbstständige NUR bei Krankheiten und Unfällen.

Ein niedergelassener Arzt wird also genau hinschauen müssen, welche Szenarien er mit der jeweiligen Verdienstausfallversicherung für Selbstständige absichert.

Welche Kosten übernimmt die Ausfallversicherung?

Kosten für Ausfallversicherung

Nicht jede Ausfallversicherung gleicht jeder anderen. Unterschiede gibt es auch bei den laufenden Kosten, die eine Praxisausfallversicherung für Psychotherapeuten und Ärzte im Schadensfall übernimmt. Hat man mit der Praxisausfallversicherung seine Psychotherapie- oder Arztpraxis abgesichert, zahlen die meisten Versicherer laufende Kosten wie Miete, Strom und Wasser, Gehälter, Steuern und Abgaben sowie Finanzierungskosten.

Manch eine Praxisausfallversicherung für Psychotherapeuten und weitere Zielgruppen zahlt als Ertragsausfallversicherung zudem entgangene Betriebsgewinne. Man wird also sehr genau schauen müssen, was einem die jeweilige Ausfallversicherung bietet.

Wie kann ein niedergelassener Arzt die Versicherung individualisieren?

Gelber Pfeil zeigt aufwärts - mitten in schwarzen und liegenden Pfeilen

Oft kann ein niedergelassener Arzt seine Praxisausfallversicherung individualisieren, indem er zum Beispiel einen Selbstbehalt wählt. Der Selbstbehalt ist derjenige Betrag, den der Versicherte im Schadensfall selbst trägt. Also gewissermaßen die „Selbstbeteiligung“. Individualisieren lässt sich eine Praxisausfallversicherung zudem oft bei der Höhe der Versicherungssumme oder bei der Dauer der Versicherungsleistung. Nicht zuletzt kann man oftmals bestimmte Risiken ausschließen oder zusätzlich integrieren.

Die Leistungen im Schadensfall sind manchmal ebenfalls variabel. So kann die Zahlung entgangener Gewinne mitunter als Leistungsbaustein hinzugebucht werden. Ebenfalls variabel ist eine mögliche Karenzzeit, die vom Eintreten des Schadensfalls bis zur ersten Zahlung durch den Versicherer vergehen muss. Nicht zuletzt sollte ein niedergelassener Arzt darauf achten, bis zu welchem Lebensalter die Praxisausfallversicherung greift.

Was darf eine Praxisausfallversicherung kosten?

Wie hoch darf eine Praxisausfallversicherung sein?

Die Frage, was eine Praxisausfallversicherung kosten darf, lässt sich kaum pauschal beantworten. Viel zu viele Faktoren beeinflussen die Kosten für eine Praxisausfallversicherung. Fast alle Anbieter scheuen deshalb konkrete Angaben, ohne vorab zumindest einige Eckdaten des potenziellen Versicherten zu kennen. Orientierungswerte gibt es aber dennoch. Sie zeigen, wie sehr unterschiedliche Versicherungsbedingungen die Prämienhöhe bisweilen beeinflussen.

So kann eine Praxisausfallversicherung beispielsweise einen Jahresbeitrag von knapp 2.000 Euro kosten. In anderen Fällen können für die Praxisausfallversicherung aber auch Kosten von über 4.000 Euro fällig werden. Bei einigen Angeboten steigen die Kosten derart, wenn sich – bei ansonsten gleichbleibenden Konditionen – die Leistungsdauer verlängert und der Versicherungsschutz erst ab einem höheren Alter des Arztes automatisch endet.

Warum sollte man auf Ausschlüsse bei der Ausfallversicherung achten?

Ausschüsse: Praxisausfallversicherung

Jede Ausfallversicherung definiert Ausschlussbedingungen, in denen sie nicht zahlt. Eine Praxisausfallversicherung zahlt beispielsweise oft nicht, wenn ein Arzt aufgrund einer Krankheit ausfällt, an der er bereits vor Versicherungsbeginn gelitten hat.

Neben dem Blick auf Leistungen ist also der Blick auf die Ausschlüsse wichtig, wenn es an die Auswahl einer Ausfallversicherung geht.

Muss man die Betriebskostenversicherung ergänzen?

Betriebskostenversicherung

Letztlich muss sich der Versicherungsschutz – ob durch eine Betriebskostenversicherung und / oder andere Varianten – für einen krankheits- oder unfallbedingten Ausfall eines niedergelassenen Arztes immer an folgender Frage orientieren: Kann der Arzt Leben UND Praxis während des Ausfalls mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter finanzieren? Für ein „Ja“ als Antwort reicht eine Praxisausfallversicherung nicht immer aus.

Der Arzt erhält aus dieser Versicherung nicht zusätzlich Geld für entgangene Gewinne? Dann kann er durch den Versicherungsschutz und sein Eigenkapital möglicherweise nicht sein tägliches Leben finanzieren. Hier könnte die bereits erwähnte Krankentagegeldversicherung für den Arzt ein sinnvoller Zusatz sein.

Die klassische Ausfallversicherung zahlt auch nicht für zerstörte Apparate und Möbel bei Sachschäden, sondern „nur“ für die weiterlaufenden Betriebskosten. Hier könnte eine Gewerbe-Sachversicherung den Versicherungsschutz optimieren.

Achtung: Oft gibt es Kombiprodukte, die die Betriebskostenversicherung und andere Arten des Versicherungsschutzes miteinander verbinden. Experten können helfen, passende Produkte zu finden.

Unsere Versicherungsexperten beraten Sie gern zu allen Fragen rund um berufsrelevante Versicherungen für Mediziner. Vereinbaren Sie jetzt ein kostenloses Beratungsgespräch.

Was ist bei einer Praxisausfallversicherung für Psychotherapie anders?

Praxis Ausfallversicherung für Psychotherapie

Anders gefragt: Unterscheidet sich die Praxisausfallversicherung für Psychotherapie-Praxen überhaupt von der für einen Arzt oder Rechtsanwalt? Im Prinzip sind die grundlegenden Anforderungen an eine Praxisausfallversicherung immer ähnlich: Die Versicherung soll laufende Kosten der Praxis im Schadensfall decken. Darin unterscheidet sich die Praxisausfallversicherung für einen Psychotherapeuten erst einmal nicht von der für einen Hausarzt.

Mögliche Unterschiede werden aber beim Blick auf Details sichtbar. Die Geräteausstattung einer Praxis für Psychotherapie ist oft günstiger als bei anderen Medizinern. Deshalb könnten Finanzierungskosten bei der Höhe der Versicherungssumme weniger ins Gewicht fallen und Leasinggebühren für Geräte müssen ebenfalls seltener mitversichert werden.

Was bei einer Praxisausfallversicherung für die Psychotherapie-Praxis gilt, gilt im Prinzip bei der Versicherung für eine Physiotherapie-Praxis ebenso: Geräte fallen oft weniger ins Gewicht.

Gibt es zur Auswahl der Praxisausfallversicherung Rechner im Internet?

Praxisausfallversicherung Rechner

Wie für fast alle Versicherungsarten gibt es auch für die Praxisausfallversicherung Rechner im Internet. Sie verraten, was die verschiedenen Varianten einer Praxisausfallversicherung die Ärzte kosten würden, wenn es zu einem Vertragsabschluss kommt. Zusätzlich werden in der Regel zumindest die wichtigsten Versicherungsbedingungen im Rechner aufgelistet. Das ermöglicht einen gewissen Vergleich der Angebote.

Bei einem detaillierten Preis- UND Leistungsvergleich hat man aber selbst als Nutzer eines Onlinerechners einen hohen Aufwand. Warum? Wer für eine gute Betriebsunterbrechungsversicherung die Kosten mit einem Rechner ermittelt, sollte anschließend einen Blick auf die vertraglichen Details werfen. So findet man wirklich die beste Praxisausfallversicherung.

Es geht allerdings auch einfacher: Ein vertrauenswürdiger, kompetenter und unabhängiger Versicherungsberater kann den Aufwand erheblich reduzieren und die Suche nach einer guten Praxisausfallversicherung mit einem Rechner ersetzen.

Wozu dient ein Summenermittlungsbogen?

Arzt füllt einen Summenermittlungsbogen aus

Ein Summenermittlungsbogen für die Praxisausfallversicherung summiert laufende Kosten der Praxis. Um eine passende Versicherung abzuschließen, sollten man die Höhe dieser Kosten genau kennen. Deshalb ist vor Abschluss der Betriebsunterbrechungsversicherung die Summenermittlung wichtig.

Verschiedene Versicherer bieten Interessenten dafür einen vorgefertigten Summenermittlungsbogen für die Betriebsunterbrechungsversicherung an. In diesem Bogen macht der potenzielle Versicherungsnehmer Angaben zu laufenden Kosten wie Personalkosten, Betriebskosten (z. B. Miete und Energiekosten) sowie Finanzierungskosten. Er ermittelt auf diese Weise die passende Versicherungssumme.

Achtung: Genauigkeit ist gefragt, wenn man den Summenermittlungsbogen ausfüllt. Liegt die Versicherungssumme unter dem Versicherungswert, gehen manche Versicherer von einer Unterversicherung aus. Dann verringern sie eventuell die Leistungen im Schadensfall.

Gibt es eine Praxisausfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung?

Gesundheitsprüfung

Insbesondere Ärzte mit Vorerkrankungen fragen bisweilen nach einer Praxisausfallversicherung ohne Gesundheitsprüfung. Gibt es sie? Ja. Und nein. Versicherer verzichten in der Regel nicht darauf, dem potenziellen Versicherungsnehmer Fragen zu seiner Gesundheit zu stellen. Deshalb: nein. Allerdings wird vor dem Abschluss der Praxisausfallversicherung meistens keine Gesundheitsprüfung bei einem Arzt verlangt. Deshalb: ja.

Zu einer ärztlichen Überprüfung kann es nachträglich kommen, wenn Versicherte im Schadensfall Leistungen verlangen. Stellt sich dabei heraus, dass sie falsche oder unvollständige Angaben gemacht haben, kann das unangenehme Folgen haben. Manchmal ist der Versicherer dann berechtigt, Leistungen zu kürzen oder zu verweigern.

Kann man die Praxisausfallversicherung als Betriebsausgabe absetzen?

Betriebsausgaben

Die Frage nach der Praxisausfallversicherung als Betriebsausgabe lässt sich nicht einfach beantworten. Im Allgemeinen zählen die Prämien für eine Praxisausfallversicherung zur privaten Absicherung eines Selbstständigen. Sie lassen sich deshalb laut eines Urteils des Bundesfinanzhofs (Aktenzeichen: VIII R 6/07) NICHT als Betriebsausgaben von der Steuer absetzen. Allerdings gibt es eine wichtige Ausnahme:

Schließt die Praxisausfallversicherung das Risiko einer Quarantäne ein, also einer behördlichen Schließung der Praxis, ist es doch möglich, dass sich die Prämien für die Praxisausfallversicherung als Betriebsausgabe absetzen lassen.

Kontaktieren Sie jetzt kostenfrei einen Steuerberater mit Fachkenntnissen im für Mediziner relevanten Teil des Steuerrechts. Er kann Ihnen weitere Informationen geben.

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