Social Media

Social Media für Ärzte kann vielfältig genutzt werden; zur gesundheitlichen Aufklärung und Informationsverbreitung, zum Austausch mit Kollegen und Patienten, fürs Personalmarketing, aber auch zur Patientenakquise und Werbung für den Arzt und seine Leistungen. Social-Media-Marketing funktioniert auch für den Medizinberuf! Ärzte auch auf Instagram und Co. sind keine Ausnahme mehr, sondern Normalität. Viele kreieren dafür sogar eigene Social-Media-Logos, die auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen für einen Wiedererkennungswert sorgen. Aber auch ohne eigenes Logo kann man Praxismarketing betreiben und Patienten gewinnen.

Martin nippt an seinem Kaffee und wirft dann einen Blick auf sein Handy. Er schaut seine Push-Nachrichten durch und öffnet schon automatisch Instagram. Er überfliegt die Posts nur kurz, denn seine Gedanken hängen noch bei seinem nur spärlich besuchten Wartezimmer. Drei Monate ist es jetzt schon her, dass er die Praxis übernommen hat. Einige ältere Patienten seines Vorgängers sind geblieben, doch der erwartete Zustrom ist bislang ausgeblieben. Er war nicht davon ausgegangen, als Arzt Werbung schalten zu müssen. Sollte er doch auf Social-Media-Plattformen aktiv werden und darüber Praxismarketing und Patientenakquise betreiben?

Social Media wird definiert als Websites und Apps, über die Nutzer Inhalte erstellen, teilen und sich vernetzen können. Die meistgenutzten Social-Media-Tools sind:

  • Facebook
  • Twitter
  • Instagram
  • Snapchat
  • TikTok
  • LinkedIn
  • YouTube

Von Bildern aus dem Praxisalltag über Postings zu spezifischen Gesundheitsthemen bis hin zu Erklärvideos ist alles möglich, je nach eigener Präferenz und Zielgruppe. Natürlich bestehen auch Risiken bei Social Media für Ärzte, denn Schweigepflicht, Datenschutz und Fernbehandlungsverbot müssen auch bei Postings gewährleistet sein.

Wir haben für Sie zusammengetragen, wie Sie Social Media für Ärzte nutzen können und was Sie dabei beachten müssen.

Was ist für Social-Media-Marketing bei Ärzten wichtig?

Was heute Social Media ist, war früher die Lokalzeitung. Über Anzeigen konnte ein Arzt Werbung in der Öffentlichkeit für seine Praxis machen. Daneben haben Sie heute online hingegen unzählige Möglichkeiten, um potenzielle Patienten und Kollegen zu erreichen. Mit gutem Social-Media-Marketing

  • beeinflussen Sie die Wahrnehmung über sich erheblich,
  • erhöhen Ihren Bekanntheitsgrad,
  • hinterlassen einen guten ersten Eindruck,
  • binden Patienten langfristig an sich und
  • gewinnen neue Patienten.

Beginnen sollten Sie mit der Definition der Social-Media-Kanäle, die für Sie infrage kommen. Welche Patientengruppen in welchen Altersstufen möchten Sie durch Social Media für Ärzte erreichen? Auf welchen Social-Media-Plattformen sind diese aktiv? Welche fachlichen Besonderheiten können Sie dabei herausstellen? Wie viel Zeit möchten Sie dafür aufwenden, haben Sie die dafür erforderlichen Kenntnisse sowie Hard- und Software? Schließlich ist nicht jeder der Typ für gescriptete Erklärvideos auf YouTube, manchmal passen Postings mit Fotos vom Praxisalltag, den Mitarbeitern oder aufbereitete Social-Media-Präsentationen einfach besser. Dafür sind eventuell Anschaffungen zu tätigen, wie z. B. spezielle Software. So kann Werbung von Ärzten individuell gestaltet werden.

Neben den Chancen von Social Media für Ärzte sollte man auch die Risiken stets im Blick behalten. Onlineauftritt und Kommunikation müssen auf jeden Fall rechtssicher sein. Besser ausgedrückt: Eine gelungene Selbstdarstellung ist frei von diffamierenden Aussagen über Kollegen, achtet die Schweigepflicht und das Fernbehandlungsverbot.

Praktische Informationen rund um das Thema Social-Media-Marketing für Ärzte finden Sie ebenfalls auf der Mediziner-Plattform mediorbis.de.

Social Media: Definition gesucht?

Digitale Vernetzung ist im Gesundheitssektor immer aktueller

Die Social-Media-Definition wird als Vernetzung von Nutzern mit dem Ziel des Austauschs beschrieben, in unserem Fall mit dem Zweck Praxismarketing und Patientenakquise zu betreiben. Um sich eine nachhaltige Präsenz in den sozialen Medien aufzubauen, sollte man Social Media mit einem Plan betreiben.

Bei Social Media im Gesundheitswesen ist es wichtig zu wissen, wer die Zielgruppe ist. Wollen Sie sich über Social Media einen Namen machen und Ihre Leistungen vorstellen? Oder wollen Sie sich mit Kollegen austauschen oder aktiv neue Patienten ansprechen? Ihr Social-Media-Planning sollte also mit der Definition Ihrer Zielgruppe beginnen. Danach folgen messbare Ziele, z. B. wie viele neue Follower Sie in einem bestimmten Zeitraum generieren möchten oder wie sich die Anzahl der Likes erhöhen soll. Sehen Sie sich doch auch die Social-Media-Marketing-Präsentationen anderer Ärzte an. Denn so sammeln Sie Ideen, wie ihr eigener Auftritt aussehen kann.

Wie dürfen Ärzte Werbung machen?

Wie geht man bei Ärzte Werbung vor?

Bis zum Jahr 2000 war es nicht möglich für einen Arzt Werbung zu machen, da ein generelles Werbeverbot galt. Seit 2002 ist die (Muster-)Berufsordnung der Ärzte so angepasst, dass Werbung mit sachlichen Informationen grundsätzlich erlaubt ist (§27 MBO-Ä). Ärzte dürfen mit ihren Social-Media-Strategien Aufmerksamkeit und Interesse wecken. Dessen ungeachtet dürfen die Social-Media-Anzeigen nicht anpreisend, irreführend oder vergleichend sein.

Natürlich darf Social Media für Ärzte positive Imagewerbung betreiben, sie darf aber nicht reißerisch wirken. Dazu gehören …

  • Übertreibungen
  • Superlative
  • falsche Angaben zu Qualifikationen
  • direkte Vergleiche mit anderen Ärzten
  • Herabsetzung oder Verunglimpfung anderer Ärzte
  • Versprechen einer garantierten therapeutischen Wirksamkeit
  • Wiedergabe von Kranken- oder Genesungsgeschichten
  • bildliche Darstellungen von (krankhaften) Veränderungen des menschlichen Körpers

Die Social-Media-Konzeption muss also gut durchdacht sein. Eine ausführliche bietet ebenfalls die Erklärung der Bundesärztekammer. Um Inhalte für Social Media für Ärzte zielgerecht anzupassen, kann übrigens Social-Media-Monitoring genutzt werden, um nach aktuellen Themen, Meinungen und Trends auf den verschiedenen Plattformen zu suchen.  

Welche Risiken kann Social Media für Ärzte bergen ?

Die Risiken bei Social Media für Ärzte

Es ist wichtig, die Chancen und Risiken von Social Media für Ärzte zu kennen, um Plattformen optimal für sich nutzen zu können.

Als Arzt bringt die Nutzung von Social Media auch Risiken mit sich, die man aber mit einem durchdachten Social-Media-Planning umgehen kann. Das Ärzteblatt hat vor acht Jahren eine heute immer noch gültige Handreichung erarbeitet, die Social-Media-Risiken sowohl für private als auch berufliche Nutzung in Form von Social-Media-Werbung folgendermaßen zusammenfasst:

  • Schweigepflicht beachten
  • keine Kollegen diffamieren
  • berufliches und privates Profil trennen
  • Grenzen des Arzt-Patienten-Verhältnisses nicht überschreiten
  • Fernbehandlungsverbot beachten
  • keine berufswidrige Werbung über Social Media für Ärzte
  • Datenschutz und Datensicherheit beachten
  • Selbstoffenbarung von Patienten verhindern
  • Zurückhaltung bei produktbezogenen Aussagen
  • Haftpflichtversicherung checken

Das Problem mit den sozialen Medien liegt oft in der Vermischung von professionellen Kontakten mit persönlichen oder privaten Inhalten auf den Plattformen. Freundschaften zwischen Arzt und Patient in sozialen Medien ebenso wie das Gefühl, der Arzt flirte mit einem, können das Arzt-Patienten-Verhältnis ungünstig beeinflussen.

Werbung für Ärzte: Was ist erlaubt?

Werbung für Ärzte: was darf man und was nicht

Für die Werbung von Ärzten gelten also einige Verbote, doch mit einer guten Social-Media-Konzeption hat man viele Möglichkeiten erfolgreiches Marketing zu betreiben. Sachliche Informationen über die eigenen Leistungen sind auf jeden Fall erlaubt. Da Social Media für Ärzte aus einem guten Content-Mix bestehen sollte, kann neben den angebotenen Leistungen auch mit den eigenen Qualifikationen und Schwerpunkten geworben werden. Besonders gut kommen Erklärungen zu medizinischen Themen an, welche für den medizinischen Laien aufbereitet werden.

Marketing für Ärzte rückt gerne die Praxis mit Team sowie die eigene Person in den Vordergrund. Nehmen Sie Ihre Follower doch mal mit in den Praxisalltag und stellen Sie Ihr Team vor. Berichten Sie dabei über Mitarbeiterevents, Veranstaltungen und eigene Hobbies. Denn das schafft Nähe und baut Berührungsängste ab.

Patienten zu gewinnen, gelingt allerdings nicht allein durch regelmäßiges Teilen von Beiträgen. Nutzer, die sich Zeit nehmen, um Beiträge zu lesen, zu liken und zu kommentieren, erwarten auch von Ihnen eine Rückmeldung. Reagieren Sie deshalb auf Kommentare und Fragen am besten innerhalb von 24 Stunden. Werbung für Ärzte kann zusätzlich auch mit einer Social-Media-Anzeige erfolgen. Das sind dann gekaufte Werbeplätze, auf denen durch eine gezielte Adressierung der Nutzer eine hohe Reichweite erreicht wird.

Wie befeuert Social Media für Ärzte die digitale Patientenakquise?

Social Media für Ärzte. was ist zu tun?

Die Suche nach einem Arzt hat sich größtenteils aufs Internet verlagert. Was früher Mundpropaganda war, ist heute also eine Google-Suche. Patienten suchen meist zuerst nach Eintragungen zu Ihnen und schauen dann auf Ihre Homepage. Daher ist es unerlässlich online präsent zu sein, um mehr Patienten zu gewinnen.

Vor allem die junge (14-29 Jahre) und mittlere Altersgruppe (30-49 Jahre) nutzen soziale Medien. Demnach sind insgesamt 79 Prozent dieser beiden Gruppen aktive Nutzer von Social-Media-Plattformen. So bietet Social Media für Ärzte die ideale Möglichkeit, um Patientenakquise zu betreiben. Ein guter Onlineauftritt, sei es die eigene Homepage oder Accounts auf den diversen Plattformen, ist i. d. R. das erste, was potenzielle Kunden von Ihnen sehen und die ideale Werbung für Ihre Arztpraxis. Kurzum: Sie werden greifbarer für Ihre potenziellen Patienten, die das Gefühl bekommen, Sie und Ihre Praxis zu kennen.

Weshalb gehen Praxismarketing und Social Media für Ärzte Hand in Hand?

Praxismarketing und Social Media gehen Hand in Hand

Der Großteil aller 14- 49-Jährigen ist auf Social-Media-Plattformen aktiv. Viele verschiedene Zielgruppen können daher durch Social-Media-Content effektiv und direkt angesprochen werden. Dadurch kann eine bessere Sichtbarkeit, mehr Aufmerksamkeit und so eine Nähe zu den Patienten geschaffen werden. Social Media für Ärzte ist somit eine der Hauptsäulen im Praxismarketing für die Akquise neuer Patienten.

Wichtig für Ärzte, die Werbung über Social Media machen möchten, ist eine individuelle Strategie. Dabei sollte definiert werden, was genau das angestrebte Ziel ist, wie es erreicht werden und Social Media für Ärzte gezielt dafür genutzt werden kann. Ist ein eigenes Praxisdesign wegen des Wiedererkennungswerts sinnvoll? Wer genau ist die Zielgruppe? Welche Kanäle werden in welchen Abständen bespielt? Außerdem sollte klar sein, mit welchen Parametern der Erfolg der Patientenakquise gemessen werden kann.

Die Social-Media-Plattformen bieten hier gute Möglichkeiten. Wir entwickeln gerne mit Ihnen eine individuelle Strategie!

Welchen Stellenwert haben Social-Media-Logos?

Welchen Stellenwert hat Social Media?

Die kleinen, farbigen Logos begegnen einem im Alltag fast überall. Jede Plattform hat ihr eigenes Social-Media-Logo, welches auf z. B. Webseiten platziert werden kann. Damit weist man auf weitere Profile hin und kann diese zudem miteinander vernetzen. Darüber hinaus können diese Icons zusammen mit dem Profilnamen auf Flyern, Visitenkarten, Präsentationen etc. verwendet werden, um auf den eigenen Social-Media-Auftritt aufmerksam zu machen.

Entscheidet man sich für eine Social-Media-Strategie, ist es unerlässlich, über ein eigenes Logo, Design und Layout nachzudenken, welche für den Onlineauftritt verwendet werden. Denn so schafft man für den interessierten Patienten ein harmonisches Gesamtbild und einen hohen Wiedererkennungswert auf den verschiedenen Kanälen. Möchte man seine Bekanntheit steigern und seine Marke aufbauen, ist ein Logo sogar unabdingbar für Social Media für Ärzte. Wenn man sich als Arzt für ein Logo entscheidet, sollte auch auf Social Media der medizinische Background erkennbar sein.

Welche Social-Media-Plattformen machen Sinn?

Ärzte Plattformen

Idealerweise haben Sie durch Ihre Social-Media-Strategie festgelegt, welche Zielgruppe Sie ansprechen möchten und sind sich im Klaren, welche Art der Interaktion Ihnen liegt und daher auch, welche Social-Media-Plattformen bespielt werden.

Facebook ist mit 2,5 Milliarden Nutzern das größte und beliebteste Netzwerk. Wobei es hauptsächlich von der Zielgruppe über 35 Jahre genutzt wird. Facebook-Werbung ist für Ärzte interessant, da eine hohe Reichweite erzielt werden kann. Möchten Sie jüngere Nutzer erreichen, sollten Sie über ein Profil bei Instagram nachdenken. Von den 1,22 Milliarden Angemeldeten sind 90 Prozent unter 35 und nutzen dieses Social Media über die App. Hier können Sie Storys, Reels und Videos teilen. Ein Profil bei Instagram als Arzt ist schon lange keine Ausnahme mehr.

In den maximal einminütigen Clips bei TikTok erreichen Sie das junge Publikum bis 24 Jahre. Auf dieser Social-Media-Plattform zählt Kreativität und Authentizität. Auch hier sind Ärzte schon erfolgreich aktiv. Mit Videos auf YouTube könnten Sie 75 Prozent aller Deutschen erreichen aus der jungen und mittleren Altersgruppe von 18-49 Jahren. Für alle Plattformen bei Social Media für Ärzte gilt: Sie entscheiden, was Ihnen Spaß macht und welche Social-Media-Plattformen bespielt werden!

Welche Social-Media-Tools gibt es?

Social Media Tools

Mehrere Kanäle in regelmäßigen Abständen mit kreativem und hochwertigem Content zu bespielen, ist neben dem normalen Praxisbetrieb schwierig zu stemmen. Das macht Social Media für Ärzte zeitintensiv. Es gibt aber Social-Media-Tools, die Ihnen dabei helfen können, den Überblick nicht zu verlieren. Es gibt zahlreiche Apps für Social-Media-Management, exemplarisch dafür sind die bekannten Tools Hootsuite, Sprout Social, Agorapulse, Buffer und Sendible.

Allen gemeinsam ist, dass man verschiedene Social-Media-Konten integrieren kann und für diese die Planung, Überwachung und Analyse durchführen kann. Jedes Tool hat einen eigenen Schwerpunkt, beispielsweise Interaktionsmanagement, zeitliche Planung von Inhalten oder Analyse der Engagement-Rate. Zum Teil gibt es kostenfreie Versionen, für die man allerdings einige Einschränkungen in Kauf nehmen muss. Es gibt kein perfektes Social-Media-Tool, dass alles zur Gänze abdeckt. Hier hilft letztlich nur auszuprobieren und je nach eigenen Anforderungen zu entscheiden.

Sind Ärzte auf Instagram präsent?

Ärztin und Instagram

Für einen Teil der Ärzteschaft gehört zum Social-Media-Marketing dazu, dass Ärzte auf Instagram präsent sind und nicht nur eigene Websites und Google-Einträge haben. Aufgrund der guten Datenlage und Analysetools bei Facebook lohnt es sich für einen Arzt Werbung auf Facebook zu machen. Bei Instagram hingegen steht der visuelle Content, also Bilder und auch Videos im Vordergrund. Es bietet sich an, einerseits Bilder der Praxis und von Veranstaltungen, andererseits alte und neue Mitarbeiter vorzustellen. Facebook eignet sich hierfür auch, doch ist die Präsenz auf Instagram höher.

Auf Instagram kann ein Business-Profil erstellt werden mit Link zur eigenen Website sowie einem Kontakt-Button, damit Interessierte leicht an Informationen kommen. Nach spätesten 48 Stunden rutschen Posts im Feed nach unten, daher sollte man ca. drei Posts in der Woche verfassen. Wenn Sie sich überlegen, Social-Media-Marketing für Ihre Praxis zu betreiben, denken Sie unbedingt auch an Instagram, da es zu Social Media für Ärzte inzwischen dazugehört. Sie können sich hier professionelle Unterstützung durch Social-Media-Beratung einholen.


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